Auf Zeit von Magdeburg an Mecklenburgs Küste • Dr. Kersten & Partner
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Auf Zeit von Magdeburg an Mecklenburgs Küste

Und woran arbeiten sie gerade?

Kammermitglied Dr. Mike Kersten ist als Interimsgeschäftsführer für landeseigene Unternehmen
in Mecklenburg-Vorpommern verantwortlich

Der berufliche Alltag von Dr. Mike Kersten hat viele Facetten: mal mit Anzug und Krawatte, mal mit Arbeitsoverall oder Schutzausrüstung. In seinem beruflichen Leben arbeitete er bereits als Schlosser, Kranführer, Betriebsingenieur, Projektleiter oder Auditor. Seine Qualifikationen als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger, beraten- der Ingenieur und Fachingenieur Energie der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt er- öffneten ihm immer wieder neue berufliche Perspektiven, so wie gerade jetzt als Interimsgeschäftsführer der Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft mbH (IAG) und der Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Altlasten Mecklenburg-Vorpommern mbH (GAA). Seit April 2020 leitet Dr. Kersten die Unternehmen, unterstützt von drei Prokuristen.

Ende 2019 entstand der Kontakt zur Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern und die Aufgabe, im Rahmen einer Neuordnung der Abfallwirtschaft des Landes die Interimsgeschäftsführung der IAG und ihrer Mutter, der GAA zu übernehmen bis eine neue, Geschäftsführung gefunden, installiert und eingearbeitet ist. Das Unternehmen IAG mit Sitz in Selmsdorf (Landkreis Nordwestmecklenburg) betreibt mit seinen ca. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der flächenmäßig größten und technisch bestens ausgestatteten DK III-Deponien Deutschlands, ein akkreditiertes Umweltlabor sowie umfangreiche technische Anlagen zur Sortierung und Verwertung von Siedlungs- und Gewerbeabfällen. Neben der Abwicklung des betrieblichen Tagesgeschäfts stehen – trotz Befristung – im Rahmen der Gewährleistung der Entsorgungssicherheit des Landes zahlreiche genehmigungsrechtliche Projekte zur Sicherung der Zukunft des Unternehmens, speziell des Deponiebetriebes bis 2035 und der anschließenden Standortnachsorge, im Vordergrund der täglichen Arbeit. Die GAA unterhält ihrerseits schwerpunktmäßig Kapazitäten zur Planung und Umsetzung von Altlastensanierungen.

Weltpremiere und Inbetriebnahme der KMF Umlade-Pressanlage am Standort IAG, Dr. Kersten mit Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, Juni 2020

Sanierung eines alten Industriegeländes

Eines der laufenden Sanierungsprojekte der GAA ist „Osmose Gelbensande“. In Gelbensande (Landkreis Rostock) wird verseuchter Boden vom ehemaligen Osmose- Gelände des VEB Holzwerke Rövershagen abgetragen. Dort wurden seit den 1960er Jahren u. a. Holzstämme für Telefonmasten gegen Schädlingsbefall und Witterungseinflüsse imprägniert, was giftige Spuren hinterlassen hat. So gelangten laut Ostsee- Zeitung Arsen, Fluorid und Chrom in Boden und Grundwasser und sind bis heute nachweisbar. „Die Werte der Schadstoffkonzentration sind in den letzten Jahren wieder an- gestiegen,“ bestätigt Interimsgeschäftsführer der GAA Dr. Kersten. Nach Beseitigung der

Altlast und der aufwendigen Sanierung soll das Gelände als Sportplatz und für Gewerbeansiedlungen wieder nutzbar sein.

Was bleibt von der Arbeit in Mecklenburg?

Ende 2020 geht das Projekt Interimsgeschäftsführung, wie geplant, seinem Ende entgegen, da ein neuer Geschäftsführer gefunden wurde.

Rückblickend sieht Dr. Kersten die Herausforderungen seiner Tätigkeiten in den gesetzlichen Anforderungen an den Betrieb, in der Kooperation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne die kein Erfolg der Tätigkeiten möglich ist, sowie in den Be- langen der benachbarten Gemeinden und des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Als Höhepunkte können bereits jetzt die Inbetriebnahme einer weltweit einzigartigen

KMF-Presse (Presse zur Verdichtung von künstlicher Mineralfaser wie Glas- oder Mineralwolle), das positive Ergebnis des nachhaltigen Biomonitorings mit Hilfe von angesiedelten Bienenvölkern oder das erfolgreiche scoping zum weiteren Basisausbau gewertet werden.

Für Dr. Kersten bleibt bis zum Ende seiner Interimsgeschäftsführung der Spagat zwischen der temporären Tätigkeit am Standort in Mecklenburg-Vorpommern und dem Weiterbetrieb des eigenen Unternehmens in Magdeburg, für dessen Erfolg auch der notwendige Rückhalt der dortigen Mitarbeiter und in der eigenen Familie, jeder- zeit unerlässlich ist.

Dr. Kersten mit Dipl.-Ing. Jörg Herrmann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt, bei einer Besichtigung der DKIII-Deponie Ihlenberg, Mai 2020